Hugo Häring Auszeichnung
vom Bund Deutscher Architekten im Jahr 2020 für das Projekt Haus T

Auszug aus der Preisgerichtssitzung:
"Mit großer Selbstverständlichkeit fügen sich die beiden Häuser in die Straßenzeile und
Topografie der historischen Altstadt von Gernsbach ein. Dachform, Material und
Maßstab nehmen die Typologie des Bestands so auf, dass besonders auch in der
Fernwirkung von der gegenüberliegenden Seite der Murg deutlich wird, wie die
Neubauten mit dem Bestand des Uferprospekts verschmelzen, als wären sie schon
immer da gewesen. Auch der Abstand zum Nachbarhaus, durch den sich über den Fluss
hinweg eine Sichtachse auf die bewaldeten Hänge des Schwarzwalds öffnet, wurde
beibehalten (...).
Speziell zu würdigen ist das baukulturelle Engagement der Bauherren, die sich mit dem Projekt ausdrücklich für die Bewahrung des Ortsbilds einsetzen und zugleich preisgünstige
Mietwohnungen in zentraler Lage schaffen wollten."

Berufung in den Bund der Deutschen Architekten 2020

GEPLANT+AUSGEFÜHRT 2016
Der Wettbewerb GEPLANT+AUSGEFÜHRT prämiert die besten Bauten und zeigt Beispiele gelungener Architektur, die ohne Handwerk nicht möglich wären. Es ist der einzige Architekturwettbewerb, der nicht nur den Architekten ehrt, sondern auch die Leistungen des Handwerks würdigt. Jeder Preis wird gleich zweimal vergeben: an das Architekturbüro und an einen der beteiligten Bauhandwerker.
Auszeichnung der Architektenkammer Baden-Württemberg für
„Beispielhaftes Bauen in Baden-Baden und Landkreis Rastatt 2008-2014“
im Jahr 2015 für das Projekt Haus B

Um das Bewusstsein für die Baukultur im Alltag zu schärfen, lobt die Architektenkammer Baden-Württemberg seit Jahren die Auszeichnungsverfahren Beispielhaftes Bauen aus. Ziel ist es, beispielhafte Architektur im konkreten Lebenszusammenhang aufzuspüren und Architekten und Bauherren für ihr gemeinsames Engagement auszuzeichnen.
Das sagt die Jury:
„Der Umbau dieses typischen Wohnhauses der Zwischenkriegszeit und seine Anpassung an die heutige Nutzungsansprüche werden als beispielhaft bewertet. Dabei ist die Zusammenführung zweier Wohnungen unter Beibehaltung des vorhandenen Treppenhauses in seiner Flexibilität gelungen gelöst. Der Umbau ermöglicht eine zeitgemäße Wohnform, die behutsam und selbstverständlich in die vorhanden Bausubstanz eingefügt ist.“

Ausgangssituation
Umbau und Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit drei Wohnparteien aus den 1950er Jahren. Für eine vierköpfige Familie sollten zwei Wohnungen vereint werden und die Außenfassade (nahezu) unverändert bleiben.
Zielvorstellung
Die vierköpfige Familie wünschte sich das Elternhaus mit den drei Wohnparteien umzubauen und zu sanieren. Ziel war es, die Wohnung im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss zu vereinen. Ihr Wunsch war ein großzügiges „Haus im Haus“ ohne dabei durch das vorhandene Treppenhaus gehen zu müssen. Die Dachgeschosswohnung sollte von den Baumaßnahmen unberührt bleiben und auch der Charakter des Hauses nach außen sollte unverändert bleiben. Der Hausherr ist leidenschaftlicher Hobbykoch und in seinen Vorstellungen stellte sich die Küche als großes und offenes Kommunikationszentrum für das Familienleben dar.
Entwurf
Die einläufige Treppe erschließt intern beide Etagen und bringt den gewünschten Wohneffekt „Haus im Haus“. Der typische, funktionale Grundriss für Häuser aus den 1950er Jahren mit kleinem Bad und vielen Zimmern wurde für ein lebendiges Familienleben maximal geöffnet. Als Kommunikationszentrale wurde aus zwei Räumen eine großzügige, offene Küche mit langer Kochinsel und anschließendem Wohn- und Essbereich. Eine teilweise offene Bibliothek bietet Rückzugsmöglichkeiten zum arbeiten mit gleichzeitigem Sichtkontakt zum Familiengeschehen. Zum großzügigen Garten wurde das Haus hin geöffnet. Im Obergeschoss befinden sich die Privaträume der Familie. Dabei war es wichtig den Kindern jeweils ein Kinderzimmer und ein gemeinsames Kinderbad zu ermöglichen. Für die Eltern wurde ein separater Trakt mit Schlafzimmer und großzügigem Bad geschaffen.
Materialien
Ein natürliches Wohnen und Wohlfühlklima ermöglichen die hochwertigen Eichendielenböden, die auf allen Flächen eingesetzt sind. An den Wänden wurde Malerflies angebracht, welches das gute Raumklima weiter unterstützt. Die Farbe Weiß zieht sich durch alle Wohnräume wie beispielsweise auch die Küche. Dies schafft im Dialog mit den natürlichen Eichendielen eine helle, klare, freundliche und ruhige Atmosphäre und bietet somit genügend Raum für das bunte und tobende Leben mit Kindern.
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